In Frankreich gibt es zehn wissenschaftliche « Konvergenzinstitute », die sogenannten Instituts Convergences. Sie wurden 2016 und 2017 im Auftrag einer internationalen Jury im Zuge eines Regierungsprogramms für Zukunftsinvestitionen, dem sogenannten Programmes des Investissements d’avenir, gegründet. Ihr Ziel ? Über 600 Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Institutionen zu einem Zukunftsthema zusammenbringen, um bisher verstreute Forschungsbemühungen zu bündeln, interdisziplinär zusammenzuarbeiten und ein einzigartiges Aus- und Weiterbildungsprogramm zu schaffen. Das französische Migrationsforschungsinstitut Institut Convergences Migrations ist ein in seiner Form einzigartiges Institut, das Forschende aus den Sozial‑, Human- und Gesundheitswissenschaften vereint.
Es besteht aus fünf wissenschaftlichen Abteilungen sowie einer Abteilung, die für die Lehre und Weiterbildung zuständig ist. Das Institut Convergences Migrations organisiert gemeinsame Forschungsaktivitäten (Seminare, wissenschaftliche Veranstaltungen, Publikationen…) und finanziert Forschungsprojekte, deren Ziel es ist, Migrationsforscher*innen aus ganz Frankreich zusammenzubringen, sowie die Arbeit von Nachwuchswissenschaftler*innen zu fördern. Seit 2020 bietet das Institut einen innovativen Masterstudiengang mit Lehrveranstaltungen in den Geistes‑, Sozial- und Gesundheitswissenschaften an.
Das Hauptziel des Instituts besteht darin, den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern. Hierfür nutzt das Institut zwei Kanäle : die Online-Zeitschrift De facto, die der Analyse von aktuellen Debatten zum Thema Migration dient, sowie Partnerschaften mit lokalen Akteur*innen (Abgeordnete, Verbände, Lehrkräfte, Personal aus dem Gesundheitswesen und der Sozialen Arbeit).